Der Garten soll aus sich selbst heraus kräftig leben können.
Die vorherige Brache wurde in eine wellige Landschaft umgestaltet und damit die Hügellandschaft der Eifel in das ins Grundstück übertragen.
Bewusst wurden Teile des Gartens wie vorgefunden belassen, um Ursprünglichkeit und Wildnis zu schützen und die Heimat der ansässigen Pflanzen und Tieren zu bewahren.
Es war zu beachten, wie der Sonnenstand, Wind und Wasser das Grundstück bedingen.
Und alles soll dabei der kleinkindgerechten Nutzung standhalten: Es gibt keinen englischen Rasen sondern Naturwiese. Mit gemähten und ungemähten Stellen - gut abgesucht nach verletztenden Pflanzen, wie Disteln, Nesseln oder Trieben von Brombeeren und natürlich auch nach Hinterlassenschaften von Tieren. Die Sandkuhle bleibt vollständig zugedeckt, solange der Garten ungenutzt ist.
Es gibt verwunschene Ecken für Rückzug und kleine Versteckmöglichkeiten, so gesichert, dass das Grundstück nicht ungefragt verlassen werden kann.
Die gestalteten Bereiche erhielten sämtlich neuen Mutterboden und wurden und werden eingesät mit regionalem Saatgut und/oder bepflanzt mit Biopflanzen. Die Samen aus den wildbelassenen Teilen besiedelen das Grundstück wild und an überraschenden Stellen.
Die zurückliegenden trockenen Jahre haben das Projekt stark beeinflusst, zu einigen Rückschlägen geführt und auch das Pflanzenwachstumg insgesamt deutlich verlangsamt.
Die knapp 400 qm Wiese aus Eifelssaatgut hat im verheerenden Hochwasserjahr 2021 wertvolle Dienste geleistet, da sie sehr viel Wasser im Boden aufnehmen konnte - auch zum Wohle der Nachbarn.
Birken und Hasel sollen, wenn sie großgewachsen sind, sinnvoll auf dem Grundstück Schatten spenden. Obstbäume sind bewusst kleinwüchsig gewählt, damit eine Ernte zusammen mit Kindern möglich ist.
Die Hainbuchehecke zur Straßenseite ist mit einer Wildhecke zum Grundstück aufgedoppelt. So können Vögel, Igel und Insekten einen Rückzugsort finden.
Die grüne Pergola über der Einfahrt hat es noch schwer, ins Wuchern zukommen - hier ist noch viel Zuwendung und Geduld angesagt.
Das Gemüsebeet wird mit Permakulturgedanken und aus den Erfahrungen der Maya-Zeit nach dem Milpa-Prinzip bepflanzt. Denn alle Pflanzen müssen mit den Bedingungen des Ortes selbst klar kommen. Eine tägliche Pflege und Wässung ist weder möglich noch vorgesehen.
Geholfen wird durch Mulchen, mit Kompost und Regenwasser.
HUTZELGARTEN ist ein Projekt von Ortun Goss – goss + konzept + kommunikation